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Zur Geschichte des Bistums [https://www.bavarikon.de/object/odb:BSB-ODB_S00013425 Freising] ist ein einzigartiger Bestand an Verwaltungsschriftgut in Form von Amtsbüchern erhalten, in denen die Eigentumsverhältnisse und Gütergeschäfte sowie die sozial-ökonomischen Strukturen des Hochstifts nachvollziehbar vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit überliefert sind. Diese Kopialbücher sind die Produkte einer schon früh systematisierten geistlichen Kanzleiarbeit; sie wurden angelegt, um die Rechtsinhalte der Urkunden und Geschäftsvorgänge durch zusätzliche Abschriften zu sichern und zu bündeln. Ordnungsarbeiten des bischöflichen Archivs lassen sich bereits anhand der Register im [[Cozroh-Codex - Einleitung|Cozroh-Codex]] (BayHStA Hochstift Freising Archiv 1) nachweisen, der um 824 als ältestes Freisinger Traditionsbuch angelegt wurde, und ebenso im illuminierten [[Traditionscodex des Conradus Sacrista]] (BayHStA Hochstift Freising Archiv 3) aus dem 12. Jahrhundert. Auf den Folia 4v und 8r des Cozroh-Codex findet sich der Text des ältesten Archivbehelfs der bischöflichen Kanzlei aus dem 11. Jahrhundert, den Conradus Sacrista nachweislich benutzt hat und der auch bei der Anlage des | Zur Geschichte des Bistums [https://www.bavarikon.de/object/odb:BSB-ODB_S00013425 Freising] ist ein einzigartiger Bestand an Verwaltungsschriftgut in Form von Amtsbüchern erhalten, in denen die Eigentumsverhältnisse und Gütergeschäfte sowie die sozial-ökonomischen Strukturen des Hochstifts nachvollziehbar vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit überliefert sind. Diese Kopialbücher sind die Produkte einer schon früh systematisierten geistlichen Kanzleiarbeit; sie wurden angelegt, um die Rechtsinhalte der Urkunden und Geschäftsvorgänge durch zusätzliche Abschriften zu sichern und zu bündeln. Ordnungsarbeiten des bischöflichen Archivs lassen sich bereits anhand der Register im [[Cozroh-Codex - Einleitung|Cozroh-Codex]] (BayHStA Hochstift Freising Archiv 1) nachweisen, der um 824 als ältestes Freisinger Traditionsbuch angelegt wurde, und ebenso im illuminierten [[Traditionscodex des Conradus Sacrista]] (BayHStA Hochstift Freising Archiv 3) aus dem 12. Jahrhundert. Auf den Folia 4v und 8r des Cozroh-Codex findet sich der Text des ältesten Archivbehelfs der bischöflichen Kanzlei aus dem 11. Jahrhundert, den Conradus Sacrista nachweislich benutzt hat und der auch bei der Anlage des [[Kopialbuch und Urbar - Über diese Handschrift|ältesten Freisinger Amtsbuches für den Fernbesitz]] (BayHStA Hochstift Freising Archiv 7) mit Laufzeit von 816 bis 1159 der Kanzlei zur Orientierung diente. | ||
Die ältesten Amtsbücher des Bistums Freising werden heute im [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000000588 Bayerischen Hauptstaatsarchiv] aufbewahrt. Sie wurden im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisierung mit anderem geistlichem Schriftgut nach [https://www.bavarikon.de/object/odb:BSB-ODB_S00008915 München] gebracht und gehören zu den wichtigsten Quellen der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte Altbayerns. Da der Fernbesitz des Bistums im heutigen Österreich, in Slowenien und Südtirol der bischöflichen Verwaltung oblag, überliefern die Freisinger Amtsbücher auch bedeutende Quellen der österreichischen Geschichte sowie zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Alpenraumes. | Die ältesten Amtsbücher des Bistums Freising werden heute im [https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000000588 Bayerischen Hauptstaatsarchiv] aufbewahrt. Sie wurden im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisierung mit anderem geistlichem Schriftgut nach [https://www.bavarikon.de/object/odb:BSB-ODB_S00008915 München] gebracht und gehören zu den wichtigsten Quellen der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte Altbayerns. Da der Fernbesitz des Bistums im heutigen Österreich, in Slowenien und Südtirol der bischöflichen Verwaltung oblag, überliefern die Freisinger Amtsbücher auch bedeutende Quellen der österreichischen Geschichte sowie zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Alpenraumes. |
Version vom 14. März 2025, 11:55 Uhr
Zur Geschichte des Bistums Freising ist ein einzigartiger Bestand an Verwaltungsschriftgut in Form von Amtsbüchern erhalten, in denen die Eigentumsverhältnisse und Gütergeschäfte sowie die sozial-ökonomischen Strukturen des Hochstifts nachvollziehbar vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit überliefert sind. Diese Kopialbücher sind die Produkte einer schon früh systematisierten geistlichen Kanzleiarbeit; sie wurden angelegt, um die Rechtsinhalte der Urkunden und Geschäftsvorgänge durch zusätzliche Abschriften zu sichern und zu bündeln. Ordnungsarbeiten des bischöflichen Archivs lassen sich bereits anhand der Register im Cozroh-Codex (BayHStA Hochstift Freising Archiv 1) nachweisen, der um 824 als ältestes Freisinger Traditionsbuch angelegt wurde, und ebenso im illuminierten Traditionscodex des Conradus Sacrista (BayHStA Hochstift Freising Archiv 3) aus dem 12. Jahrhundert. Auf den Folia 4v und 8r des Cozroh-Codex findet sich der Text des ältesten Archivbehelfs der bischöflichen Kanzlei aus dem 11. Jahrhundert, den Conradus Sacrista nachweislich benutzt hat und der auch bei der Anlage des ältesten Freisinger Amtsbuches für den Fernbesitz (BayHStA Hochstift Freising Archiv 7) mit Laufzeit von 816 bis 1159 der Kanzlei zur Orientierung diente.
Die ältesten Amtsbücher des Bistums Freising werden heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt. Sie wurden im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisierung mit anderem geistlichem Schriftgut nach München gebracht und gehören zu den wichtigsten Quellen der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte Altbayerns. Da der Fernbesitz des Bistums im heutigen Österreich, in Slowenien und Südtirol der bischöflichen Verwaltung oblag, überliefern die Freisinger Amtsbücher auch bedeutende Quellen der österreichischen Geschichte sowie zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Alpenraumes.
Angaben zum Projekt
Die "Freisinger Amtsbücher" (Traditionsbücher, Kopialbücher, ein Tauschbuch, das Zensualenbuch des Domkapitels, das Salbuch des Freisinger Fernbesitzes, Urbare und Rechnungsbücher) sind ein Angebot des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und der Bayerischen Staatsbibliothek im Online-Portal bavarikon, dem Internetportal des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, Projektbearbeiterin Univ.-Doz./Dr. Dr. Adelheid Krah, Assoc. Professor. Eine Auswahl der bedeutendsten Exemplare wird in digitaler Form zusammen mit den neuen digitalen Editionen (Autorin: Adelheid Krah) bereitgestellt; A. Krah ist auch die Autorin der wissenschaftlichen Begleittexte.
Project Description
"Freising Manuscripts" ist a project of the Bayerisches Hauptstaatsarchiv and the Bayerische Staatsbibliothek on the online portal bavarikon in cooperation with the Institut für Österreichische Geschichtsforschung at the University of Vienna, project manager Univ.-Doz./Dr. Dr. Adelheid Krah, Assoc. Professor.
A selection of the most significant copies is available in digital form together with the new digital editions (author: Adelheid Krah); A. Krah is also the author of the scholarly accompanying texts.