Freisinger Amtsbücher

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Cozroh-Codex: fol. 73

Cozroh-Codex: fol. 73

Zur Geschichte des Bistums Freising ist ein einzigartiger Bestand an Verwaltungsschriftgut in Form von Amtsbüchern erhalten, in denen die Eigentumsverhältnisse und Gütergeschäfte des Hochstifts vom Frühmittelalter bis in die Neuzeit überliefert sind. Diese Kopialbücher waren die Produkte einer schon früh systematisierten geistlichen Kanzleiarbeit; sie wurden angelegt, um die Rechtsinhalte der Urkunden und Geschäftsvorgänge durch zusätzliche Abschriften zu sichern und zu bündeln. Ordnungsarbeiten des bischöflichen Archivs lassen sich bereits anhand der Register im Cozroh-Codex nachweisen, der um 824 als ältestes Freisinger Traditionsbuch angelegt wurde, und ebenso im illuminierten Traditionscodex des Conradus Sacrista aus dem 12. Jahrhundert.

Die Freisinger Amtsbücher werden im Bayerischen Hauptstaatsarchiv aufbewahrt. Sie wurden im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisierung mit anderem geistlichem Schriftgut nach München gebracht und gehören zu den wichtigsten Quellen der früh- und hochmittelalterlichen Geschichte Altbayerns. Da der Fernbesitz des Bistums im heutigen Österreich, in Slowenien und Südtirol der bischöflichen Verwaltung oblag, überliefern die Freisinger Amtsbücher auch bedeutende Quellen der österreichischen Geschichte sowie zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Alpenraumes.

A "Traditionsbuch" (tradition book) is a register book of a monastery or of a bishopric (prince-bishopric), primarily used in the region of southern Germany and the Alps, in which all property acquired by this institution was entered in the form of "Traditionsnotizen" (tradition notes). Traditionsbücher serve to document property ownership and transactions of goods, but also the transfer of persons to the ecclesiastical institutions (so-called liber censualium). Extensive collections of copies of deeds have been known since the early middle ages, e.g. the Traditionsbücher of the bishops of Freising.

Later on, further official register books (cartularies, urbaria) were introduced. The Bayerisches Hauptstaatsarchiv (Bavaria Main Public Archives) holds numerous valuable medieval Traditionsbücher. The majority of the collections was acquired by the state during the secularisation in the 19th century and today doubtlessly forms part of the most important sources on the early and high medieval history of Old Bavaria. The digitisation of the Traditionsbücher was started in 2006. A selection of the most important items is made available in digital form here.

Angaben zum Projekt

Die „Freisinger Amtsbücher“ (Traditionsbücher, Kopialbücher, ein Tauschbuch, das Zensualenbuch des Domkapitels, das Salbuch des Freisinger Fernbesitzes, Urbare und Rechnungsbücher) sind ein Angebot des Bayerischen Hauptstaatsarchivs und der Bayerischen Staatsbibliothek im Online-Portal bavarikon, dem Internetportal des Freistaats Bayern zur Präsentation von Kunst-, Kultur- und Wissensschätzen aus Einrichtungen in Bayern in Zusammenarbeit mit dem Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, Projektbearbeiterin Univ.-Doz./PD Dr. Adelheid Krah.

Eine Auswahl der bedeutendsten Exemplare wird in digitaler Form zusammen mit den neuen digitalen Editionen (Autorin: Adelheid Krah) bereitgestellt; A. Krah ist auch die Autorin der wissenschaftlichen Begleittexte.

Project Description

"Freising Manuscripts" ist a project of the Bayerisches Hauptstaatsarchiv and the Bayerische Staatsbibliothek on the online portal bavarikon in cooperation with the Institut für Österreichische Geschichtsforschung at the University of Vienna, project manager Univ.-Doz./PD Dr. Adelheid Krah.

A selection of the most significant copies is available in digital form together with the new digital editions (author: Adelheid Krah); A. Krah is also the author of the scholarly accompanying texts.

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